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Fakultät Raumplanung
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Wintersemester 2023/2024

Explosive Nachbarschaften – Störfallbetriebe in der Stadt

Störfallbetriebe arbeiten mit gefährlichen Stoffen, und zwar in solchen Mengen, dass bei einem Unfall von einer beträchtlichen Gefahr für das Umfeld auszugehen ist. Raumplanerisch ergeben sich daraus vielfältige Fragestellungen, von der durchdachten Ansiedlung dieser im Raum, über die Planung der umliegenden Bebauung sowie der Vorbereitungen für den Katastrophenschutz. Im Laufe des Klimawandels muss mit immer häufigeren, intensiveren Extremwetterereignissen gerechnet werden, welche auch für solche Störfallbetriebe zum Problem werden können. Neben den Naturgefahren können aber auch technische oder menschengemachte Gefahren relevant werden. Menschengemachte Probleme reichen von Extremfällen wie Terroranschlägen bis zu einfachem menschlichen Versagen. Aus technischer Perspektive stellt sich die Frage der Einbettung in kritische Infrastrukturen, beispielsweise der Stromversorgung oder der Anforderungen an Notall- und Rettungswesen, und welche Abhängigkeiten sich daraus ergeben. Zur vorbereitenden Planung können Risikoanalysen und Übungen der Rettungskräfte zählen, um im Ereignisfall angemessen reagieren zu können.

Das A-Projekt wird sich mit den räumlichen Risiken auseinandersetzen, welche von Störfallbetrieben ausgehen können. Der genaue Rahmen und Schwerpunkt der Arbeit ist vom Projekt selber zu bestimmen. Als Untersuchungsraum wird die Stadt Hagen dienen, da sich hier mehrere Störfallbetriebe befinden und bereits gute Kontakte zur Feuerwehr und weiteren Behörden bestehen.

Termine: Montag, 16.10.2023 bis 29.01.2024, 14:00 bis 18:00 Uhr, wöchentlich
Donnerstag, 19.10.2023 bis 01.02.2024, 14:00 bis 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Marius Ehrmann (IRPUD)

Natural and Man-made causes of urban floodings. Options for planning interventions towards mitigation and support livelihoods of informal settlers in Metro Manila

The fast-growing region of Metro Manila in the Philippines faced in the last years several disasters as flood events due to heavy rainfalls. They had devastating impacts on settlements and infrastructure. Victims were especially among the 104,000 informal settler families (ISF) who are settling in danger zones, such as canals, rivers and creeks and other flood-prone areas. These are often the only place for ISF to find a living in the city. Many of these ISFs also live in houses made of light materials and are therefore particularly vulnerable to weather events.

Disasters in cities can arise from natural processes such as weather-related hazards and but also from human actions reducing the flow capacity of rivers by building activities, waste dumping, reduction of retention areas or upstream activities as quarries. Understanding disaster risks and their causes is a prerequisite not only for disaster risk reduction but also for the assessment of climate change impacts and planning effective adaptation strategies.

The strategy of the Government is often the relocation of ISF in new housing areas far at the periphery of Metro Manila with negative impacts on the livelihood of the ISF while on-site upgrading projects to reduce the vulnerability and keep the ISF in their areas and livelihoods are rare.

The F-Project will analyse on a Metro Manila-wide approach the latest flood events, identify their causes (weather related or man-made or a combination) and explore planning related intervention to reduce the risks and the vulnerability of ISF. The F-Project will contribute and work together with researchers of the LIRLAP project (https://lirlap.raumplanung.tu-dortmund.de/) including experts from the School of Urban and Regional Planning (University of the Philippines). An excursion is planned for the semester break including expert interviews, focus group discussions with residents and site analysis.

 

Termine: Dienstag, 17.10.2023 bis 30.01.2024, 14:00 bis 18:00 Uhr, wöchentlich
Freitag, 13.10.2023 bis 02.02.2024, 14:00 bis 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: Dr. Dipl.-Ing Wolfgang Scholz (IRPUD), Dr. Mathias Kaiser

Grün4KRITIS - Wie können grüne Infrastrukturen die Resilienz kritischer Infrastrukturen steigern?

Der Regionalverband Ruhr (RVR) strebt mithilfe seiner "Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr" (SGI) an, die Metropole Ruhr zur führenden grünen Industrieregion weltweit zu entwickeln. Dies soll durch einen partizipativen Prozess geschehen, der innovative Lösungen für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel, Wachstums- und Schrumpfungsprozesse, Flächenverbrauch, Artenschwund und zirkuläres Wirtschaften hervorbringt. In diesem Zusammenhang besteht jedoch speziell im wirtschaftlichen Bereich Akzeptanzprobleme.

Es mangelt an Wissen, wie die Grüne Infrastruktur (GI) dazu beitragen kann, die Resilienz der "Kritischen Infrastrukturen" (KRITIS) zu stärken. KRITIS sind Infrastrukturen, die für die Funktionsfähigkeit einer Region von hoher Bedeutung sind und deren Ausfall nachhaltige Störungen im Gesamtsystem verursachen kann. Die Bundesregierung hat bereits 2009 eine KRITIS-Strategie verabschiedet, die den Schutz dieser Infrastrukturen als zentrale Aufgabe betont.

Die EU betont in ihrer kürzlich beschlossenen CER-Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen die steigende Bedeutung der gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Infrastrukturen und Sektoren sowie die erhöhten Risiken durch terroristische Bedrohungen, Naturkatastrophen und den Klimawandel. Die Richtlinie fordert die Umsetzung von Resilienzplänen, um auf mögliche Ausfälle vorbereitet zu sein.

GI spielt hier eine wichtige Rolle, da sie durch ihre Retentionswirkung vor Starkregen Schutz vor Oberflächenabfluss bietet und damit Verkehrswege, Trinkwassergewinnung und Stromnetze schützt. Die stadtklimatische Ausgleichsfunktion von GI ist besonders für soziale Infrastrukturen relevant, in denen vulnerable Bevölkerungs­gruppen sind. Sowohl die Bundesregierung als auch die EU betonen die Bedeutung von GI für die Resilienz.

Das Verbandsgebiet des RVR ist aufgrund seiner raumstrukturellen Vielfalt gut geeignet, diese Fragestellungen zu erforschen. Er verfügt über Zugang zu GI-Elementen und hat starke Planungs- und Legitimationskompetenzen. Die GI trägt nicht nur zur Vermeidung von Funktionsverlusten in verschiedenen Sektoren bei, sondern unterstützt auch wirtschaftliche Funktionen, wie die Aufrechterhaltung von Lieferketten. Angesichts des zunehmenden Klimawandels wird die Schutzfunktion von GI immer wichtiger und trägt zur Resilienzsteigerung der Metropole Ruhr bei.

Das Masterprojekt soll in Kleingruppen der Schließung der angesprochenen Wissenslücken beitragen. Mögliche zu bearbeitende Themen könnten sich unter anderem befassen mit…

  • …der Ermittlung von regionalen Klimawirkfolgen aufgrund von Hitze und Starkregen
  • …der Anpassung bestehender Kaskadenketten kritischer Infrastrukturen für regionale Wirkungszusammenhänge in den Sektoren Verkehr und Gesund­heit
  • …der Ermittlung von Anknüpfungspunkten für die Unterbrechung von Kaskadenketten durch regional bedeutsame Grüne Infrastrukturen bzw. deren Erweiterung

Die Ergebnisse des M-Projekts sollen in ein laufendes EU-Forschungs­projekt mit dem Ziel der Qualifizierung der „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr integriert werden, so dass die Ergebnisse des M-Projekts einen unmittelbaren Anwendungsbezug haben und das Projekt auf die Unterstützung des RVR setzen kann. Zugleich ist so der Zugang zu Akteuren und Date

 

Termine: Montag, 16.10.2023 bis 29.01.2024 , 08:30 bis 11:45 Uhr, wöchentlich
Mittwoch, 18.10.2023 bis 31.01.2024 , 08:30 bis 11:45 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: Prof. Dr. Stefan Greiving, Dr. rer. pol. Johannes LückenkötterM. Sc. Philip Marcello Kruse

Sommersemester 2023

Klimawandel in der Planung - Umgang mit Starkregenereignissen

Die Klimakrise verschärft sich weltweit, und die Auswirkungen werden inzwischen auch in Deutschland wahrgenommen. Daraus ergeben sich für die Raumplanung vielfältige neue Fragestellungen. Die sich wandelnden meteorologischen Bedingungen verstärken zum Beispiel die von Extremwetterereignissen ausgehenden Risiken. Die Flutkatastrophe, die sich im vergangenen Jahr im Juli ereignet hat und unter Anderem in Euskirchen, Bad Münstereifel und auch Hagen enorme Schäden verursachte, hat das Bewusstsein für die Ver­wund­bar­keit von Städten gegenüber Naturkatastrophen nochmal gesteigert. Diese durch Starkregen ausgelösten Hochwasser haben allein in Deutschland über 180 Menschenleben gekostet und geschätzte Schäden in Höhe von 33 Milliarden Euro verursacht. Zwar kann eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und dieser Flutkatastrophe nicht eindeutig nachgewiesen werden, jedoch gilt es als gesichert, dass die Anzahl der Extremwetterereignisse zugenommen hat und in Folge des voranschreitenden Klimawandels in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Dies wirft die Frage auf, ob unsere Städte, in denen sich eine Vielzahl an Schutzgütern und verwundbaren Nutzungen räumlich stark konzentrieren, ausreichend auf eine höhere Anzahl von intensiveren Extremwetterereignissen vorbereitet sind.

In diesem A-Projekt soll der Fokus auf dem planerischen Umgang mit Starkregenereignissen liegen. Über die Gestaltung von Freiräumen und Gebäuden, die Steuerung der Nutzung von bestimmten Flächen, dem Versiegeln oder Entsiegeln von Böden, dem implementieren organisatorischer oder technischer Sicherheitslösungen und vielen weiteren alltäglichen Fragen der Planung kann Einfluss auf den Verlauf eines Starkregenereignisses genommen werden. Nach einer grundlegenden theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik soll eine praktische, im realen Raum ansetzende Analyse durchgeführt werden. Mögliche Schwerpunkte können sein:

-Bestehende Konzepte, Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Starkregenrisiken, damit einhergehend die Analyse von Best-Practice-Beispielen

-Aufarbeitung vergangener Starkregenereignisse

-Untersuchung des Starkregenrisikos für einen konkreten Untersuchungsraum

Termine: Montag, 03.04.2023 bis 10.07.2023, 12:30 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Donnerstag, 06.04.2023 bis 13.07.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Marius Ehrmann (IRPUD)

Leben vor, während und nach Corona – der Einfluss von Lockdownregeln auf den Alltag marginalisierter Gruppen im Ruhrgebiet

Die Pandemie hat das Leben aller gesellschaftlichen Gruppen in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht beeinträchtigt – manche jedoch mehr als andere. So kam es zu Einbußen im Niedriglohnsektor und vor allem Hilfskräfte wurden in den besonders stark vom Lockdown betroffenen Berufsgruppen arbeitslos. Berufsbranche und sozioökonomische Faktoren sind zudem ausschlaggebend dafür, wie beengt Wohnverhältnisse sind und welche Möglichkeiten zum Homeoffice vorhanden sind. Zudem verdeutlichen die Auswirkungen der Corona-Pandemie Ungleichheiten zwischen Geschlechtern. Mehr als drei Viertel der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesund­heit weiblich. Hierbei handelt es sich zudem um Berufe mit hohem Infektionsrisiko. Wegfallende Kinderbetreuung und unbezahlte Care-Arbeit belasten zusätzlich.

Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass marginalisierte Gruppen am stärksten unter der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung gelitten haben. Das F-Projekt hat zum Ziel tiefergehendes Verständnis dafür zu entwickeln, auf welche komplexe Weise die Einschränkungen sich auf die Existenzgrundlagen, Mobilität und Teilhabe marginalisierter Gruppen vor, während und „nach“ der Pandemie ausgewirkt haben und welche ausgleichenden Möglichkeiten gleichzeitig durch virtuelle Technologien geschaffen wurden. Hierfür sollen Haushaltsmerkmale wie das Einkommen, das Verhältnis von Angehörigen zu Einkommensbeziehenden, die Wohnlage, Menschen mit Behinderungen, Migrationshintergrund, Alters- und Geschlechtsdemografie und die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel betrachtet werden. In narrativen biografischen Interviews und durch gemeinsame Kartierung werden Aktivitäts- und Mobilitätsmuster entwickelt, um die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie zu untersuchen.

Das Projekt findet in deutscher Sprache statt, weitere Sprachkenntnisse, insbesondere gute Englischkenntnisse, sind von Vorteil. Aufgrund von weiteren parallellaufenden internationalen Forschungsaktivitäten zum gleichen Thema, ist im zweiten Semester ein Austausch mit Studierenden und Forschenden der University of Cape Town und University of Bellville, Südafrika und der Universidade Federal do ABC, São Paulo, Brasilien denkbar, um sich über länderspezifische Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen.

 

Termine: Dienstag, 04.04.2023 bis 11.07.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Freitag, 07.04.2023 bis 14.07.2023, 09:00 - 15:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M. Sc. Tanja Schnittfinke (IRPUD), Dr. Dipl.-Ing Wolfgang Scholz (IRPUD), M. Sc. Gerwinat Verena

Wintersemester 2022/2023

Klimawandel in der Planung - Umgang mit Starkregenereignissen

Die Klimakrise verschärft sich weltweit, und die Auswirkungen werden inzwischen auch in Deutschland wahrgenommen. Daraus ergeben sich für die Raumplanung vielfältige neue Fragestellungen. Die sich wandelnden meteorologischen Bedingungen verstärken zum Beispiel die von Extremwetterereignissen ausgehenden Risiken. Die Flutkatastrophe, die sich im vergangenen Jahr im Juli ereignet hat und unter Anderem in Euskirchen, Bad Münstereifel und auch Hagen enorme Schäden verursachte, hat das Bewusstsein für die Ver­wund­bar­keit von Städten gegenüber Naturkatastrophen nochmal gesteigert. Diese durch Starkregen ausgelösten Hochwasser haben allein in Deutschland über 180 Menschenleben gekostet und geschätzte Schäden in Höhe von 33 Milliarden Euro verursacht. Zwar kann eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und dieser Flutkatastrophe nicht eindeutig nachgewiesen werden, jedoch gilt es als gesichert, dass die Anzahl der Extremwetterereignisse zugenommen hat und in Folge des voranschreitenden Klimawandels in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Dies wirft die Frage auf, ob unsere Städte, in denen sich eine Vielzahl an Schutzgütern und verwundbaren Nutzungen räumlich stark konzentrieren, ausreichend auf eine höhere Anzahl von intensiveren Extremwetterereignissen vorbereitet sind.

In diesem A-Projekt soll der Fokus auf dem planerischen Umgang mit Starkregenereignissen liegen. Über die Gestaltung von Freiräumen und Gebäuden, die Steuerung der Nutzung von bestimmten Flächen, dem Versiegeln oder Entsiegeln von Böden, dem implementieren organisatorischer oder technischer Sicherheitslösungen und vielen weiteren alltäglichen Fragen der Planung kann Einfluss auf den Verlauf eines Starkregenereignisses genommen werden. Nach einer grundlegenden theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik soll eine praktische, im realen Raum ansetzende Analyse durchgeführt werden. Mögliche Schwerpunkte können sein:

-Bestehende Konzepte, Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Starkregenrisiken, damit einhergehend die Analyse von Best-Practice-Beispielen

-Aufarbeitung vergangener Starkregenereignisse

-Untersuchung des Starkregenrisikos für einen konkreten Untersuchungsraum

Termine: Montag, 17.10.2022 bis 30.01.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Donnerstag, 20.10.2022 bis 02.02.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Marius Ehrmann (IRPUD)

Leben vor, während und nach Corona – der Einfluss von Lockdownregeln auf den Alltag marginalisierter Gruppen im Ruhrgebiet

Die Pandemie hat das Leben aller gesellschaftlichen Gruppen in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht beeinträchtigt – manche jedoch mehr als andere. So kam es zu Einbußen im Niedriglohnsektor und vor allem Hilfskräfte wurden in den besonders stark vom Lockdown betroffenen Berufsgruppen arbeitslos. Berufsbranche und sozioökonomische Faktoren sind zudem ausschlaggebend dafür, wie beengt Wohnverhältnisse sind und welche Möglichkeiten zum Homeoffice vorhanden sind. Zudem verdeutlichen die Auswirkungen der Corona-Pandemie Ungleichheiten zwischen Geschlechtern. Mehr als drei Viertel der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesund­heit weiblich. Hierbei handelt es sich zudem um Berufe mit hohem Infektionsrisiko. Wegfallende Kinderbetreuung und unbezahlte Care-Arbeit belasten zusätzlich.

Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass marginalisierte Gruppen am stärksten unter der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung gelitten haben. Das F-Projekt hat zum Ziel tiefergehendes Verständnis dafür zu entwickeln, auf welche komplexe Weise die Einschränkungen sich auf die Existenzgrundlagen, Mobilität und Teilhabe marginalisierter Gruppen vor, während und „nach“ der Pandemie ausgewirkt haben und welche ausgleichenden Möglichkeiten gleichzeitig durch virtuelle Technologien geschaffen wurden. Hierfür sollen Haushaltsmerkmale wie das Einkommen, das Verhältnis von Angehörigen zu Einkommensbeziehenden, die Wohnlage, Menschen mit Behinderungen, Migrationshintergrund, Alters- und Geschlechtsdemografie und die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel betrachtet werden. In narrativen biografischen Interviews und durch gemeinsame Kartierung werden Aktivitäts- und Mobilitätsmuster entwickelt, um die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie zu untersuchen.

Das Projekt findet in deutscher Sprache statt, weitere Sprachkenntnisse, insbesondere gute Englischkenntnisse, sind von Vorteil. Aufgrund von weiteren parallellaufenden internationalen Forschungsaktivitäten zum gleichen Thema, ist im zweiten Semester ein Austausch mit Studierenden und Forschenden der University of Cape Town und University of Bellville, Südafrika und der Universidade Federal do ABC, São Paulo, Brasilien denkbar, um sich über länderspezifische Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen.

 

Termine: Dienstag, 18.10.2022 bis 31.01.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Freitag, 14.10.2022 bis 03.02.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M. Sc. Tanja Schnittfinke (IRPUD), Dr. Dipl.-Ing Wolfgang Scholz (IRPUD)

Hochwasser­risiko­management und Wiederaufbauplanung als Aufgabe der Bauleitplanung

Im Juli 2021 hat das Tiefdruckgebiet Bernd zu Starkregen und Hochwasser geführt, welche die Schäden vergangener ‚Jahrhunderthochwasser‘ teilweise beachtlich überschreitet. So sind in den betroffenen Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz innerhalb von 24 Stunden zwischen 100 und 150 mm Niederschlag gefallen – der größte Teil davon innerhalb von 10 bis 18 Stunden. Die Folgen? – Kleine Bäche wurden zu reißenden Strömen und verwüsteten ganze Landstriche. Die Schäden betrugen über 30 Mrd. €. Es waren 180 Todesopfer zu beklagen. Es handelt sich dabei um die größte Naturkatastrophe, die Deutschland in der Neuzeit heimgesucht hat.

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe befindet sich die betroffene Region im Wiederaufbauprozess. Dabei soll das Hochwasser­risiko­management verbessert und der Süden Nordrhein-Westfalens und der Norden von Rheinland-Pfalz in Zukunft resilienter gestaltet werden. Hochwassergefahrenkarten werden überarbeitet und neubewertet, Risikomanagementkonzepte werden weiterentwickelt und Schutzziele für besonders kritische Infrastrukturen werden formuliert.

Das Masterprojekt 02 im Wintersemester 2022/23 soll dazu einen Beitrag leisten. Im Vordergrund steht eine hochwasserangepasste Bauleitplanung am Beispiel der Stadt Erftstadt, die ebenfalls stark vom Hochwasser (der Erft) betroffen war. Dabei kann auf Synergien mit dem BMBF-Projekt KAHR – „Wissenschaftliche Begleitung der Wiederaufbauprozesse nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Impulse für Resilienz und Klimaanpassung“ gebaut werden, an welchem das IRPUD beteiligt ist. Das M-Projekt kann auf Vorarbeiten und vielfältige Kontakte des Forschungsprojekts zurückgreifen und soll seinerseits einen Beitrag zur Vorbereitung eines Planspiels leisten, das in Kooperation mit Landes- und Regional­planung sowie der Stadt Erftstadt durchgeführt wird. Dies gibt den Studierenden die Gelegenheit, einen realen Einfluss auf das Planungsgeschehen im Kontext der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe auszuüben. 

Termine: Montag, 17.10.2022 bis 30.01.2023, 08:30 - 11:45 Uhr, wöchentlich
Mittwoch, 12.10.2022 bis 01.02.2023, 08:30 - 11:45 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Phillip Marcello Kruse (IRPUD), Prof. Dr. Stefan Greiving (IRPUD)

Sommersemester 2022

Verlagerung der Fachhochschule Sonnenstraße – eine einmalige Chance für das Dortmunder Kreuzviertel?

Das Dortmunder Kreuzviertel zwischen Westpark, der S4, der Hohen Straße und der B1 gelegen, ist eines der attraktivsten Wohn- und Ausgehviertel in Dortmund. Es ist geprägt von hochwertiger gründerzeitlicher Blockrandbebauung, hippen Läden, veganen Cafés, angesagten Restaurants, Bioläden, der Möllerbrücke zum „möllern“, begrünten Straßenzügen und Innenhöfen. Knapp die Hälfte aller Wählenden entschieden sich 2020 für Bündnis90/die Grünen.

Das „bürgerliche Öko-Idyll“ (Ruhrbarone 2013) ist aber auch durch hohe Mieten und astronomisch hohe Preise für Eigentumswohnungen, großen Parkplatzproblemen, Konflikten zwischen Anwohnerschaft und Gastronomie sowie „Sauftourismus“ (Ruhr24 2021) geprägt. Neben dem Bau des Radschnellwegs entlang der Sonnenstraße, dem Umbau des Sonnenplatzes und der Möllerbrücke steht in den nächsten Jahren vor allem der Umzug der Fachhochschule am Standort Sonnenstraße in das zukünftige Viertel Smart Rhino zwischen Rheinischer Straße und Hafen an (Ruhrnachrichten 2019).

Das zwei Hektar große Areal im Kreuzviertel bietet dann die Möglichkeit auf einige der Probleme und Defizite des Viertels einzugehen. Dabei ist die Zahl an möglichen Handlungsfeldern groß: Wie kann preiswerter Wohnraum geschaffen werden? Wie sieht ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept, das die Bedürfnisse aller berücksichtigt, aus? Wie kann durch urbanes Grün auf sommerliche Hitzebelastung eingegangen werden und die Aufenthaltsqualität erhöht werden? Welche Möglichkeiten bietet die Neuplanung für eine umweltfreundliche Energieversorgung des Viertels? Gleichzeitig stellt sich auch die Frage des Umgangs mit dem Gebäudebaustand und möglichen Umnutzungskonzepten sowie potentiellen Restriktionen des Bestandes.

Im Rahmen des A-Projekts besteht die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen und sich mit unterschiedlichen Methoden auseinanderzusetzen. Ziel ist es, anhand dieses konkreten Beispiels die Bandbreite an planerischen Instrumenten und Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen und ein sozial- und ökologisch zukunftsfähiges, wirtschaftlich tragfähiges Konzept für den Umgang mit Nachnutzungen und der Planung im Bestand zu entwickeln. Dabei kann sowohl von den Potentialen der Fläche und ihres Baubestandes ausgegangen werden als auch von den Problemlagen des Viertels, die durch die Fläche der Fachhochschule angegeben werden können.

Termine: Montag, 04.04.2022 bis 11.07.2022, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Donnerstag, 07.04.2022 bis 14.07.2022, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Tanja Schnittfinke (IRPUD), Dr. Wolfgang Scholz (IRPUD), M.Sc. Thomas Eltner (SRP)

Sucking up or soaking in?: Climate Resilient Upgrading of Informal Settlements in Bangkok

With more than 10 million population, Bangkok is the capital and the most populous city in Thailand and one of the prominent megacity in South East Asia. According to its socio-economic development, Thailand is a middle-income developing country, and Bangkok is one of the most vibrant cities in Asia. However, there are two worlds situated in Bangkok, one for the rich & middle-income, and one for the poor. Until today, an estimated 25 per cent of the urban population of Thailand remains living in slums or informal settlements (World Bank, 2020), and 30 per cent of communities in Bangkok defined as informal settlements (BMA, 2018).

Besides, Bangkok is sinking and occasionally suffering from saltwater intrusion; the Monsoon brings torrential downpours, while concrete jungle and sea tidal often not allow the water to go as it supposes to be. As the heart of the country, most of the city is protected from flooded through various structural measures. Still, economic loss due to the Bangkok flood 2011 was about 46.5 billion USD (World Bank,2012) proved that those efforts neither appropriate nor insufficient. Amid climate change, the urban poor is the most vulnerable one. Compared to other parts of Bangkok, disaster-prone informal settlements such as the ones along the city’s famous canals (klongs) are strong pressed by both development and disaster risk. Even though Thailand has a decade-long experience on community-centred informal settlements upgrading and resettlement since the 1970s (Bhatkal & Lucci, 2015), climate-related hazards, which shall be a central challenge of informal settlements upgrading, are not well aware and mainstream in the program.

This F-Project aims to debate climate-resilient upgrading of informal settlements in Bangkok, through decoding lessons learnt of the existing upgrading programmes and exploring variable solutions for bridging the gaps and strengthening the existing informal settlements upgrading practices to the climate-resiliency one. Systematic literature review, geo-spatial analysis, excursion, expert interviews, and collaborative planning shall be introduced to scrutinize the multifaceted research problems in both the overall land-use policy and settlements planning perspective. Importantly, this F-Project potentially goes hand in hand with the R&D phase of a BMBF-funded research project at IRPUD, Linking disaster risk governance and land-use planning: the case of informal settlements in hazard-prone areas in South East Asia (LIRLAP).

Termine: Dienstag, 05.04.2022 bis 12.07.2022, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Freitag, 08.04.2022 bis 15.07.2022, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Wiriya Puntub (IRPUD)

Wintersemester 2021/2022

Verlagerung der Fachhochschule Sonnenstraße – eine einmalige Chance für das Dortmunder Kreuzviertel?

Veranstaltung im LSF

Das Dortmunder Kreuzviertel zwischen Westpark, der S4, der Hohen Straße und der B1 gelegen, ist eines der attraktivsten Wohn- und Ausgehviertel in Dortmund. Es ist geprägt von hochwertiger gründerzeitlicher Blockrandbebauung, hippen Läden, veganen Cafés, angesagten Restaurants, Bioläden, der Möllerbrücke zum „möllern“, begrünten Straßenzügen und Innenhöfen. Knapp die Hälfte aller Wählenden entschieden sich 2020 für Bündnis90/die Grünen.

Das „bürgerliche Öko-Idyll“ (Ruhrbarone 2013) ist aber auch durch hohe Mieten und astronomisch hohe Preise für Eigentumswohnungen, großen Parkplatzproblemen, Konflikten zwischen Anwohnerschaft und Gastronomie sowie „Sauftourismus“ (Ruhr24 2021) geprägt. Neben dem Bau des Radschnellwegs entlang der Sonnenstraße, dem Umbau des Sonnenplatzes und der Möllerbrücke steht in den nächsten Jahren vor allem der Umzug der Fachhochschule am Standort Sonnenstraße in das zukünftige Viertel Smart Rhino zwischen Rheinischer Straße und Hafen an (Ruhrnachrichten 2019).

Das zwei Hektar große Areal im Kreuzviertel bietet dann die Möglichkeit auf einige der Probleme und Defizite des Viertels einzugehen. Dabei ist die Zahl an möglichen Handlungsfeldern groß: Wie kann preiswerter Wohnraum geschaffen werden? Wie sieht ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept, das die Bedürfnisse aller berücksichtigt, aus? Wie kann durch urbanes Grün auf sommerliche Hitzebelastung eingegangen werden und die Aufenthaltsqualität erhöht werden? Welche Möglichkeiten bietet die Neuplanung für eine umweltfreundliche Energieversorgung des Viertels? Gleichzeitig stellt sich auch die Frage des Umgangs mit dem Gebäudebaustand und möglichen Umnutzungskonzepten sowie potentiellen Restriktionen des Bestandes.

Im Rahmen des A-Projekts besteht die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen und sich mit unterschiedlichen Methoden auseinanderzusetzen. Ziel ist es, anhand dieses konkreten Beispiels die Bandbreite an planerischen Instrumenten und Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen und ein sozial- und ökologisch zukunftsfähiges, wirtschaftlich tragfähiges Konzept für den Umgang mit Nachnutzungen und der Planung im Bestand zu entwickeln. Dabei kann sowohl von den Potentialen der Fläche und ihres Baubestandes ausgegangen werden als auch von den Problemlagen des Viertels, die durch die Fläche der Fachhochschule angegeben werden können.


Betreuung:
M.Sc. Tanja Schnittfinke (IRPUD), Dr. Wolfgang Scholz (IRPUD), M.Sc. Thomas Eltner (SRP)

Sucking up or soaking in?: Climate Resilient Upgrading of Informal Settlements in Bangkok

Veranstaltung im LSF

With more than 10 million population, Bangkok is the capital and the most populous city in Thailand and one of the prominent megacity in South East Asia. According to its socio-economic development, Thailand is a middle-income developing country, and Bangkok is one of the most vibrant cities in Asia. However, there are two worlds situated in Bangkok, one for the rich & middle-income, and one for the poor. Until today, an estimated 25 per cent of the urban population of Thailand remains living in slums or informal settlements (World Bank, 2020), and 30 per cent of communities in Bangkok defined as informal settlements (BMA, 2018).

Besides, Bangkok is sinking and occasionally suffering from saltwater intrusion; the Monsoon brings torrential downpours, while concrete jungle and sea tidal often not allow the water to go as it supposes to be. As the heart of the country, most of the city is protected from flooded through various structural measures. Still, economic loss due to the Bangkok flood 2011 was about 46.5 billion USD (World Bank,2012) proved that those efforts neither appropriate nor insufficient. Amid climate change, the urban poor is the most vulnerable one. Compared to other parts of Bangkok, disaster-prone informal settlements such as the ones along the city’s famous canals (klongs) are strong pressed by both development and disaster risk. Even though Thailand has a decade-long experience on community-centred informal settlements upgrading and resettlement since the 1970s (Bhatkal & Lucci, 2015), climate-related hazards, which shall be a central challenge of informal settlements upgrading, are not well aware and mainstream in the program.

This F-Project aims to debate climate-resilient upgrading of informal settlements in Bangkok, through decoding lessons learnt of the existing upgrading programmes and exploring variable solutions for bridging the gaps and strengthening the existing informal settlements upgrading practices to the climate-resiliency one. Systematic literature review, geo-spatial analysis, excursion, expert interviews, and collaborative planning shall be introduced to scrutinize the multifaceted research problems in both the overall land-use policy and settlements planning perspective. Importantly, this F-Project potentially goes hand in hand with the R&D phase of a BMBF-funded research project at IRPUD, Linking disaster risk governance and land-use planning: the case of informal settlements in hazard-prone areas in South East Asia (LIRLAP).

Betreuung: M.Sc. Wiriya Puntub (IRPUD)

Integration der systemischen Kritikalität in die Planung

Veranstaltung im LSF

Im Juli 2021 hat das Tiefdruckgebiet Bernd zu Starkregen und Hochwasser geführt, welche die Schäden vergangener ‚Jahrhunderthochwasser‘ teilweise beachtlich überschreitet. So sind in den betroffenen Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz innerhalb von 24 Stunden zwischen 100 und 150 mm Niederschlag gefallen – der größte Teil davon innerhalb von 10 bis 18 Stunden. Die Folgen? – Kleine Bäche wurden zu reißenden Strömen und verwüsteten ganze Landstriche. Schäden an Verkehrswegen alleine übersteigen 2 Milliarden Euro, Autobahnen sind auch zwei Monate später noch gesperrt und einige Bahnstrecken werden auch weit über das Jahresende hinaus nicht befahrbar sein. Zusätzlich war die Stromversorgung teilweise unterbrochen, die Telekommunikation konnte nicht sichergestellt werden und teilweise wurde das Trinkwasserkommunikation.

Diese kritischen Infrastrukturen sind die Lebensadern moderner Gesellschaften, welche zunehmend abhängiger wird von diesem komplexen System. Der Ausfall oder die Störung einzelner Komponenten kann aufgrund kaskadierender Effekte zu nachhaltigen Beeinträchtigungen der Versorgungsleistungen weiterer kritischer Infrastrukturen führen (BMI 2009). Das Maß für die Bedeutsamkeit in Bezug auf die systeminternen Konsequenzen einer kritischen Infrastruktur ist die systemische Kritikalität (ebd.).

Daten zu anderen Katastrophenfällen der vergangenen Jahre bestätigen die These, dass indirekte monetäre Schäden den Wert von direkten Schäden weit übertreffen. Der Grund dafür sind kaskadierende Effekte, die sich aus Störungen von Infrastrukturnetzen und unterbrochenen Lieferketten ergeben. Als beispielsweise die ICE Strecke zwischen Hannover und Berlin aufgrund eines Deichbruchs über fünf Monate im Jahr 2013 unpassierbar war, mussten 10.000 Personen- und 3.000 Güterzüge umgeleitet werden (Deutsche Bahn 2014). Dies hatte zur Folge, dass es zu Fahrzeitverlängerungen von bis zu 180 Minuten kam und ein Drittel der Fahrgäste ein alternatives Verkehrsmittel wählten (ebd.). So kam es neben erhöhten Energiekosten auch zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten für die Deutsche Bahn. Ähnliches zeichnet sich auch für die aktuelle SARS-CoV2 Pandemie ab. Hier wird geschätzt, dass insbesondere die Unterbrechungen von globalen Lieferketten (Statista 2020) global zu Verlusten zwischen 6,7 und 12,98 Billionen Euro führen könnten (World Economic Forum 2020).

Diese Beispiele zeigen, dass es im Rahmen der Katastrophenvorsorge und auch in der Wiederaufbauplanung enorm wichtig ist, sich mit systemischen Kaskadeneffekten bei Funktionsausfällen kritischer Infrastrukturen zu beschäftigen. Um passgenaue Wiederaufbaustrategien (gemäß dem Slogan ‚Build Back Better‘) und Anpassungsmaßnahmen (etwa bei der Standortwahl) zu entwickeln, sollte sich daher mit direkten und indirekten Auswirkungen von Versorgungsunterbrechungen im Infrastruktursystem auf lokaler und regionaler Ebene auseinandergesetzt werden. Das M-Projekt wird sich mit Wiederaufbaustrategien im Kreis Euskirchen befassen, welcher zu den am stärksten betroffenen Teilen Nordrhein-Westfalens zählt. Der Fokus soll auch auf die systemische Kritikalität der kritischen Infrastrukturen gelegt werden. Dabei kann auf eine bereits bestehende enge Kooperation zwischen dem Kreis Euskirchen und dem IRPUD aufgebaut werden.


Betreuung: M.Sc. Philip Kruse (IRPUD), Prof. Dr. Stefan Greiving (IRPUD)

Sommersemester 2021

Kurzfristig zu viel, langfristig zu wenig - Wie Stadtplanung zum Umgang mit Starkregen und Trockenheit beitragen kann (DIGITAL)

Veranstaltung im LSF

Der Klimawandel sorgt für zunehmende Extremwetterereignisse mit Starkniederschläge und langanhaltenden Trockenperioden. Diese können nicht nur erhebliche Schäden an Infrastruktur und Gebäuden anrichten, sondern stellen auch eine Gefahr für Menschenleben dar. Städtisch geprägte Regionen sind von den Auswirkungen solcher Extremwetterereignisse besonders betroffen. Einerseits leben dort besonders viele Menschen und andererseits verschärfen der hohe Versiegelungsgrad und die dichte Bebauung die Intensität von urbanen Überflutungen und Trockenheit (vgl. BBSR 2015).

Das Jahr 2018 dürfte dabei in Deutschland allseits als das erste Dürrejahr einer neuen Dürreperiode in Erinnerung bleiben, war doch der Sommer der zweitwärmste und zweittrockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (vgl. Website DWD 2018). Die ausbleibenden Niederschläge und zugleich überdurchschnittlich hohen Temperaturen führten deutschlandweit zu einer Verknappung des Gutes Wasser, was in örtlichen Einschränkungen der Trinkwasserversorgung mündete (vgl. Deutscher Bundestag 2019: 3; Website tagesschau 2019). Und diese Auswirkungen stellen ggf. erst den Auftakt einer neuen, langanhaltenden Dürreperiode dar, waren doch auch die Jahre 2019 und 2020 von unterdurchschnittlichen Niederschlägen geprägt.

Zugleich häufen sich Berichte über Starkregenereignisse, die zu massiven Schäden in Städten führen und demzufolge auch wirtschaftlich eine relevante Größe einnehmen. Beispielsweise ereigneten sich in den Jahren 2013 und 2014 gleich mehrere Stark­regen­ereignisse, die u. a. in den Städten Münster und Braunsbach zu Schäden in Millionenhöhe und dem Verlust von Menschenleben führten.

Aber welche Folgen haben die Extremwetterereignisse konkret für Städte? Was macht diese den Extremwetterereignissen gegenüber verwundbar? Und welche Anpassungsoptionen gibt es und wie lassen sich diese passgenau umsetzen?

Am Beispiel der Stadt Dortmund wird sich das A-Projekt 04 mit ebendieser Thematik auseinander­setzen und aufzeigen, welchen Beitrag die Stadtplanung dazu leisten kann, Städte und Gemeinden an die Herausforderungen von zu viel und zu wenig Wasser anzupassen. Hierzu wird die Projektgruppe u. a. systematisch bestehende konzeptionelle Ansätze (u. a. Schwammstadt-Prinzip, wassersensible Stadt­entwicklung, dezentrale Niederschlagwasserbewirtschaftung und den Stellenwert von ‚Blau-Grüner Infrastruktur‘) untersuchen und unter Einbeziehung (internationaler) Praxis­beispiele geeignete Maßnahmen zur Anpassung für ein ausgewähltes Quartier entwickeln.

Betreuung: Tanja Schnittfinke (IRPUD), Philip Kruse (IRPUD)

Resilient Upgrading of Informal Settlements: Linking climate risk and land-use planning (DIGITAL)

Veranstaltung im LSF

Well-known as a supermarket of catastrophes, especially, climate-related hazards, Philippine ranked as the 2nd place of the country who suffer the most from climate risk in 2018 published by Germanwatch ( Eckstein et al., 2020). Climate-related hazard often put more difficulties on top of the existing hardship of the deeply urban poor in the largest and fast-growing in the country like Metro Manila. In 2011, the National Housing Authority estimated that nearly 600,000 Informal Settler Families (ISFs) are living in Metro Manila or 1 out of every 4 Metro Manila residents, depending on informal housing. Approximately, 19 per cent of those families are occupying areas identified as danger zones such as railroad tracks, garbage dump sites, canals, rivers and creeks and other flood-prone areas (Senate of the Philippines, 2016). Many of them also live in houses made of light and fragile materials which may easily be wiped away by flood or storm. Lacking land ownership, inadequate access to lifeline infrastructure and high socio-economic vulnerability are key factors driving urban poor no choice but stay in a dangerous area. When relocation or retreat to a safer area is usually not possible in both economic and livelihood point of view, upgrading could be a solution in enhancing the capacity of the informal settlers to cope and to adapt to the foresee climate-risk. Nevertheless, what is resilient upgrading and how to realize it with actionable measures are universal questions. However, their narrative and elaboration are diverse and unique from place to place and highly depend on a specific time frame.

The aim the F-Project is, therefore, to debate on resilient upgrading of informal settlements in Metro Manila, Philippine, through decoding lessons learnt of the existing upgrading projects and exploring variable community-based solutions in building climate-resilient upgrading for informal settlements. Based on systematic scientific evidence, geo-spatial analysis, virtual excursion of the case study areas, (remote) experts interviews, simulation of the participatory process (but not limited to) shall be introduced to scrutinize multifaceted of research problems in both overall land-use policy and settlements planning perspective. Importantly, the F-Project potentially goes hand in hand with the prospect R&D phase of a BMBF-funded research project at IRPUD, Linking disaster risk governance and land-use planning: the case of informal settlements in hazard-prone areas in The Philippines (LIRLAP).

Betreuung: Wiriya Puntub (IRPUD)

Wintersemester 2020/21

Kurzfristig zu viel, langfristig zu wenig - Wie Stadtplanung zum Umgang mit Starkregen und Trockenheit beitragen kann (bis auf Weiteres DIGITAL)

Veranstaltung im LSF

Der Klimawandel sorgt für zunehmende Extremwetterereignisse mit Starkniederschläge und langanhaltenden Trockenperioden. Diese können nicht nur erhebliche Schäden an Infrastruktur und Gebäuden anrichten, sondern stellen auch eine Gefahr für Menschenleben dar. Städtisch geprägte Regionen sind von den Auswirkungen solcher Extremwetterereignisse besonders betroffen. Einerseits leben dort besonders viele Menschen und andererseits verschärfen der hohe Versiegelungsgrad und die dichte Bebauung die Intensität von urbanen Überflutungen und Trockenheit (vgl. BBSR 2015).

Das Jahr 2018 dürfte dabei in Deutschland allseits als das erste Dürrejahr einer neuen Dürreperiode in Erinnerung bleiben, war doch der Sommer der zweitwärmste und zweittrockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (vgl. Website DWD 2018). Die ausbleibenden Niederschläge und zugleich überdurchschnittlich hohen Temperaturen führten deutschlandweit zu einer Verknappung des Gutes Wasser, was in örtlichen Einschränkungen der Trinkwasserversorgung mündete (vgl. Deutscher Bundestag 2019: 3; Website tagesschau 2019). Und diese Auswirkungen stellen ggf. erst den Auftakt einer neuen, langanhaltenden Dürreperiode dar, waren doch auch die Jahre 2019 und 2020 von unterdurchschnittlichen Niederschlägen geprägt.

Zugleich häufen sich Berichte über Starkregenereignisse, die zu massiven Schäden in Städten führen und demzufolge auch wirtschaftlich eine relevante Größe einnehmen. Beispielsweise ereigneten sich in den Jahren 2013 und 2014 gleich mehrere Stark­regen­ereignisse, die u. a. in den Städten Münster und Braunsbach zu Schäden in Millionenhöhe und dem Verlust von Menschenleben führten.

Aber welche Folgen haben die Extremwetterereignisse konkret für Städte? Was macht diese den Extremwetterereignissen gegenüber verwundbar? Und welche Anpassungsoptionen gibt es und wie lassen sich diese passgenau umsetzen?

Am Beispiel der Stadt Dortmund wird sich das A-Projekt 04 mit ebendieser Thematik auseinander­setzen und aufzeigen, welchen Beitrag die Stadtplanung dazu leisten kann, Städte und Gemeinden an die Herausforderungen von zu viel und zu wenig Wasser anzupassen. Hierzu wird die Projektgruppe u. a. systematisch bestehende konzeptionelle Ansätze (u. a. Schwammstadt-Prinzip, wassersensible Stadt­entwicklung, dezentrale Niederschlagwasserbewirtschaftung und den Stellenwert von ‚Blau-Grüner Infrastruktur‘) untersuchen und unter Einbeziehung (internationaler) Praxis­beispiele geeignete Maßnahmen zur Anpassung für ein ausgewähltes Quartier entwickeln.

Betreuung: Tanja Schnittfinke (IRPUD), Philip Kruse (IRPUD)

Resilient Upgrading of Informal Settlements: Linking climate risk and land-use planning (PRÄSENZ + DIGITAL)

Veranstaltung im LSF

Well-known as a supermarket of catastrophes, especially, climate-related hazards, Philippine ranked as the 2nd place of the country who suffer the most from climate risk in 2018 published by Germanwatch ( Eckstein et al., 2020). Climate-related hazard often put more difficulties on top of the existing hardship of the deeply urban poor in the largest and fast-growing in the country like Metro Manila. In 2011, the National Housing Authority estimated that nearly 600,000 Informal Settler Families (ISFs) are living in Metro Manila or 1 out of every 4 Metro Manila residents, depending on informal housing. Approximately, 19 per cent of those families are occupying areas identified as danger zones such as railroad tracks, garbage dump sites, canals, rivers and creeks and other flood-prone areas (Senate of the Philippines, 2016). Many of them also live in houses made of light and fragile materials which may easily be wiped away by flood or storm. Lacking land ownership, inadequate access to lifeline infrastructure and high socio-economic vulnerability are key factors driving urban poor no choice but stay in a dangerous area. When relocation or retreat to a safer area is usually not possible in both economic and livelihood point of view, upgrading could be a solution in enhancing the capacity of the informal settlers to cope and to adapt to the foresee climate-risk. Nevertheless, what is resilient upgrading and how to realize it with actionable measures are universal questions. However, their narrative and elaboration are diverse and unique from place to place and highly depend on a specific time frame.

The aim the F-Project is, therefore, to debate on resilient upgrading of informal settlements in Metro Manila, Philippine, through decoding lessons learnt of the existing upgrading projects and exploring variable community-based solutions in building climate-resilient upgrading for informal settlements. Based on systematic scientific evidence, geo-spatial analysis, virtual excursion of the case study areas, (remote) experts interviews, simulation of the participatory process (but not limited to) shall be introduced to scrutinize multifaceted of research problems in both overall land-use policy and settlements planning perspective. Importantly, the F-Project potentially goes hand in hand with the prospect R&D phase of a BMBF-funded research project at IRPUD, Linking disaster risk governance and land-use planning: the case of informal settlements in hazard-prone areas in The Philippines (LIRLAP).

Betreuung: Wiriya Puntub (IRPUD)

Sommersemester 2020

Auswirkungen und Potenziale von Mikroapartments

Veranstaltung im LSF

Die Situation auf den Wohnungsmärkten deutscher Großstädte ist angespannt, Flächen für neue Bauvorhaben werden knapp, bezahlbarer Wohnraum ist vielerorts Mangelware. Es erscheinen zunehmend neue ‘Immobilienprodukte‘ auf der Bildfläche. Hierbei groß im Trend: Die Thematik des Mikrowohnens (vgl. Hein 2019).

Mikroapartments als Mietvariante des flächenreduzierten Wohnens werden mitunter als „exzellente Ergänzung des Wohnungsmarktes für viele Metropolen und Hochschulstädte“ (Engelhardt & Kaljic 2017:87) bezeichnet. Durch kleinere Wohneinheiten kann vorhandenes Bauland maximal genutzt und demnach ein Beitrag zur Wohnraum­versorgung in urbanen Lagen geleistet werden (vgl. Iglesias 2014: 4). Die vollmöblierten und häufig mit Serviceleistungen verknüpften Wohneinheiten zu Pauschalmieten versprechen ein „einziehen und losleben“ (GBI AG 2017). Für diesen Komfort werden jedoch teilweise hohe Quadratmetermieten aufgerufen. Überdies stellen die Mikroapartmentanlagen einen nicht unerheblichen Eingriff in die Strukturen des Bestandsquartiers dar (vgl. Hein 2019).

Betreuung: Lisa Faulenbach (IRPUD)
Beratung: Simon Hein (extern)

Sicherstellung der Wasserversorgung während langanhaltender Trockenperioden

Veranstaltung im LSF

Das Jahr 2018 dürfte in Deutschland gemeinhin als ‚das Dürrejahr‘ in Erinnerung bleiben, war doch der Sommer der zweitwärmste und zweittrockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (vgl. Website DWD 2018). Die ausbleibenden Niederschläge und zugleich überdurchschnittlich hohen Temperaturen führten deutschlandweit zu einer Verknappung des Gutes Wasser: Ausgetrocknete Böden verursachten Ernteausfälle, niedrige Flusspegelstände schränkten die Binnenschifffahrt ein, sodass es zu Lieferengpässen in verschiedenen Wirtschaftssektoren kam, und lokal führte die Wasserknappheit sogar zu Einschränkungen der Trinkwasserversorgung (vgl. BMI 2018: 3; Website tagesschau 2019).

Bisher standen langanhaltende Trocken- und Hitzeperioden und insbesondere daraus resultierende Einschränkungen der Wasserversorgung kaum im Fokus von Planungs­praxis und -forschung. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels ist jedoch anzunehmen, „dass Dürrereignisse in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine möglicherweise häufiger vorkommende Herausforderung für Deutschland darstellen könnten“ (BMI 2018: 3).

Betreuung: Hanna Schmitt (IRPUD); Christina Gollmann (IRPUD)

Wintersemester 2019/20

Build back better - Resilience retreat strategy for disaster risks mitigation: German and in­ter­na­tio­nal comparative perspectives

Ver­an­stal­tung im LSF

The traditional planning approach tries to spatially separate hazards and vulnerable land-uses. However, this approach is not applied in those coun­tries where the law or “rational” plans do not fit the urbanisation reality of population agglomeration and rapid development. In particular, in developing coun­tries where informal settlement development often takes place in hazard zones. Unfortunately, here (traditional) spatial planning contributes to the risk – mainly in the global cities of the South, whose population and urban area expand far more rapidly than what cities in “industrialised” coun­tries experienced in the past. However, nowadays the traditional planning approach is also questioned in industrialised coun­tries. Here the current settlement patterns are the results of a long-lasting development over many centuries. Historically, the expansion of settlements took place along rivers and coastlines that were used for transportation and energy production. In consequence, a considerable amount of today’s built-up areas in Germany is threatened by floods or storm surges. The fact, that primarily already built-up areas are at risk lowers the effectiveness of keeping hazard prone areas free of (further) development as a traditional risk mitigation strategy.
The Sendai Framework of Action emphasises this issue in its Priority 4 where it calls for “[e]nhancing disaster preparedness for effective response and to ’Build Back Better’ in recovery, rehabilitation and reconstruction” (UN ISDR 2015). Retreat as a development opportunity in adjusting spatial patterns, diverging urban growth, reducing risks in pre- and post-disasters, achieving urban resilience and ‘Build Back Better’ is undervalued. This is substantially due to lacking of empirical evidence regarding disaster mitigation concepts that integrate a spatial planning perspectives. At the same time, little is known about similarities and differences of approaches and tools of retreat. Comparative empirical studies and context-specific lessons learnt are scarce and often focus on small island states and/or the individual household level. Consequently, retreat from hazard prone areas and upgrading of specifically susceptible structures located in these areas, become globally more and more im­por­tant as strategic approaches for increasing resilience through spatial planning. Moreover, transformation change of urban development due to implementing various retreat strategies and vice versa are also overlooked.
Based on the given background, the M-Projekt will conduct an empirical investigation of different spatial planning based resilience retreat strategies in both industrialised coun­tries (German case(s)) and the developing world. As well as, the individual case will also demonstrate the application of integrated spatial planning (both formal and informal) instruments for enhancing disaster risk resilience in different contexts of the world.

Be­treu­ung: Prof. Dr. Stefan Greiving (IRPUD); Wiriya Puntub (IRPUD)

Sommersemester 2019

Sturmfluten in Küstengebieten

Veranstaltung im LSF

Sturmfluten an Küsten sind Naturereignisse, die in unregelmäßigen Abständen mit unterschiedlicher Intensität auf­tre­ten (Jensen et al., 2006). Die deutsche Nordseeküste war in der Ver­gan­gen­heit bereits häufiger von schweren Sturmfluten be­trof­fen, mit teils katastrophalen Folgen. Zuletzt führte der Orkan Xaver im De­zem­ber 2013 zu Rekordwasserständen (Sävert, 2015).

Der Hochwasserschutz ist in Küstengebieten oftmals von existenzieller Be­deu­tung (Jensen et al., 2006). Bislang liegt das Hauptaugenmerk dabei vor allem auf der Sicherung und Erweiterung von Küstenschutzanlagen. Im Falle ihres Versagens sind die Schadensausmaße beträchtlich – hinter den Deichen befinden sich nicht selten dicht besiedelte Bereiche mit teils verwundbaren Nutzungen. Die Raum­pla­nung besitzt die Kom­pe­tenz Einfluss auf zukünftige Raumnutzungen zu nehmen und kann somit die räumliche Verteilung von Schadenpotenzialen lenken und Raumnutzungskonflikte mi­ni­mie­ren (BMVI, 2017). Hinsichtlich der Hoch­wasser­vorsorge stellen der klimawandelbedingte Meeresspiegelanstieg und die Zunahme von Extremwetterereignissen die Raum­pla­nung bereits jetzt vor neue He­raus­for­de­run­gen (IPCC, 2014).

Wie kann dem zunehmenden Überflutungsrisiko für tiefliegende Küstengebiete begegnet wer­den? Welche Maß­nahmen, Instrumente und Strategiepapiere des Küstenschutzes existieren bereits und was sind deren Problemlösungsbeiträge? Und schließlich: Welchen Rolle bzw. welchen Stellenwert nimmt die Raum­pla­nung im Küstenschutz ein?

Anhand der Stadt Bremen – die durch die tidebeeinflusste Weser sturmflutgefährdet und auf wirksamen Küstenschutz angewiesen ist – wird sich das Studierendenprojekt A 10 der räumlichen Planung im Küstenraum zuwenden. Ziel ist es hierbei, Handlungserfordernisse sowie Kom­pe­ten­zen der Raum­pla­nung offenzulegen und erste Überlegungen anzustellen wie es gelingen kann Hochwasserrisiken raumplanerisch zu reduzieren.


Be­treu­ung: Lisa Faulenbach (IRPUD)
Be­ra­tung: Christina Gollmann (IRPUD)

Was heißt hier eigentlich kritisch? - Zum raumplanerischen Umgang mit kritischen Infrastrukturen in Deutschland und der Schweiz

Veranstaltung im LSF

Mehr denn je ist die heutige Gesellschaft von technischen Systemen abhängig. „Strom‐ und Wasserversorgung, Informations‐ und Kommunikationstechnik als auch der Personennahverkehr gelten als die ‚Nervensysteme‘ moderner Städte“ (Website Technische Universität Darmstadt 2018). An ihr reibungsloses Funktionieren und die Versorgung mit Dienstleistungen ist die Gesellschaft gewöhnt; entsprechend verheerend sind die Konsequenzen, die ein Ausfall solcher kritischen Infrastruktursysteme für Zivilgesellschaft, Unternehmen und Staat mit sich bringt (Riegel 2015: 1).

Die Thematik der kritischen Infrastrukturen, kurz KRITIS, hat auch in das Raumordnungsgesetz Einzug erhalten. So heißt es in § 2 Abs. 2 Nr. 3 Satz 4 ROG vage: „Dem Schutz kritischer Infrastrukturen ist Rechnung zu tragen.“ Was aber verbirgt sich genau hinter dem Begriff ‚kritische Infrastrukturen‘ und was tut die Raumplanung bereits heute um diesen ‘Rechnung zu tragen‘?

Ziel des Studierendenprojekts F10 ist es, eine systematische Erhebung des Status quo zum Umgang mit kritischen Infrastrukturen in Deutschland durchzuführen und Licht in die hochaktuelle KRITIS-Debatte zu bringen: Welche Strategiepapiere und praktischen Handlungskonzepte bestehen bereits? Wie gestaltet sich der rechtliche und instrumentelle Handlungsrahmen? Wer sind die zentralen Akteure und welche Rolle spielt die Raumplanung im Akteursgeflecht? Dazu soll das Projekt seinen Blick auch über administrative Grenzen und das System der räumlichen Planung Deutschlands hinaus auf ausgewählte Nachbarländer, insb. die Schweiz richten und Strategien und Ansätze identifizieren, von denen Deutschland lernen kann.


Be­treu­ung: Hanna Schmitt (IRPUD)

Wintersemester 2018/19

Sturmfluten in Küstengebieten

Veranstaltung im LSF

Sturmfluten an Küsten sind Naturereignisse, die in unregelmäßigen Abständen mit unterschiedlicher Intensität auftreten (Jensen et al., 2006). Die deutsche Nordseeküste war in der Vergangenheit bereits häufiger von schweren Sturmfluten betroffen, mit teils katastrophalen Folgen. Zuletzt führte der Orkan Xaver im Dezember 2013 zu Rekordwasserständen (Sävert, 2015).

Der Hochwasserschutz ist in Küstengebieten oftmals von existenzieller Bedeutung (Jensen et al., 2006). Bislang liegt das Hauptaugenmerk dabei vor allem auf der Sicherung und Erweiterung von Küstenschutzanlagen. Im Falle ihres Versagens sind die Schadensausmaße beträchtlich – hinter den Deichen befinden sich nicht selten dicht besiedelte Bereiche mit teils verwundbaren Nutzungen. Die Raumplanung besitzt die Kompetenz Einfluss auf zukünftige Raumnutzungen zu nehmen und kann somit die räumliche Verteilung von Schadenpotenzialen lenken und Raumnutzungskonflikte minimieren (BMVI, 2017). Hinsichtlich der Hoch­wasser­vorsorge stellen der klimawandelbedingte Meeresspiegelanstieg und die Zunahme von Extremwetterereignissen die Raumplanung bereits jetzt vor neue Herausforderungen (IPCC, 2014).

Wie kann dem zunehmenden Überflutungsrisiko für tiefliegende Küstengebiete begegnet werden? Welche Maßnahmen, Instrumente und Strategiepapiere des Küstenschutzes existieren bereits und was sind deren Problemlösungsbeiträge? Und schließlich: Welchen Rolle bzw. welchen Stellenwert nimmt die Raumplanung im Küstenschutz ein?

Anhand der Stadt Bremen – die durch die tidebeeinflusste Weser sturmflutgefährdet und auf wirksamen Küstenschutz angewiesen ist – wird sich das Studierendenprojekt A 10 der räumlichen Planung im Küstenraum zuwenden. Ziel ist es hierbei, Handlungserfordernisse sowie Kompetenzen der Raumplanung offenzulegen und erste Überlegungen anzustellen wie es gelingen kann Hochwasserrisiken raumplanerisch zu reduzieren.


Betreuung: Lisa Faulenbach (IRPUD)
Beratung: Christina Gollmann (IRPUD)

Was heißt hier eigentlich kritisch? - Zum raumplanerischen Umgang mit kritischen Infrastrukturen in Deutschland und der Schweiz

Veranstaltung im LSF

Mehr denn je ist die heutige Gesellschaft von technischen Systemen abhängig. „Strom‐ und Wasserversorgung, Informations‐ und Kommunikationstechnik als auch der Personennahverkehr gelten als die ‚Nervensysteme‘ moderner Städte“ (Website Technische Universität Darmstadt 2018). An ihr reibungsloses Funktionieren und die Versorgung mit Dienstleistungen ist die Gesellschaft gewöhnt; entsprechend verheerend sind die Konsequenzen, die ein Ausfall solcher kritischen Infrastruktursysteme für Zivilgesellschaft, Unternehmen und Staat mit sich bringt (Riegel 2015: 1).

Die Thematik der kritischen Infrastrukturen, kurz KRITIS, hat auch in das Raumordnungsgesetz Einzug erhalten. So heißt es in § 2 Abs. 2 Nr. 3 Satz 4 ROG vage: „Dem Schutz kritischer Infrastrukturen ist Rechnung zu tragen.“ Was aber verbirgt sich genau hinter dem Begriff ‚kritische Infrastrukturen‘ und was tut die Raumplanung bereits heute um diesen ‘Rechnung zu tragen‘?

Ziel des Studierendenprojekts F10 ist es, eine systematische Erhebung des Status quo zum Umgang mit kritischen Infrastrukturen in Deutschland durchzuführen und Licht in die hochaktuelle KRITIS-Debatte zu bringen: Welche Strategiepapiere und praktischen Handlungskonzepte bestehen bereits? Wie gestaltet sich der rechtliche und instrumentelle Handlungsrahmen? Wer sind die zentralen Akteure und welche Rolle spielt die Raumplanung im Akteursgeflecht? Dazu soll das Projekt seinen Blick auch über administrative Grenzen und das System der räumlichen Planung Deutschlands hinaus auf ausgewählte Nachbarländer, insb. die Schweiz richten und Strategien und Ansätze identifizieren, von denen Deutschland lernen kann.
 

Betreuung: Hanna Schmitt (IRPUD)
Beratung: Thomas Pütz (extern)

Sommersemester 2018

Umgang mit Extremwetterereignissen in der Raumplanung

Veranstaltung im LSF

Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren zu enormen Schäden in deutschen Städten geführt. Allein das Starkregenereignis Quintia, das im Sommer 2014 die Straßen der historischen Altstadt Münster (NRW) überflutete, richtete Schäden in Millionenhöhe an. Die Raumplanung, die durch ihre Entscheidungen zur Flächennutzung die räumliche Verteilung von Schadenspotenzialen bestimmt, befindet sich derzeit noch ganz am Anfang der Auseinandersetzung mit solchen Extremwetterereignissen. Aufgrund des Klimawandels wird die Eintrittshäufigkeit und Intensität extremer Starkregenereignisse in Zukunft voraussichtlich weiter zunehmen (IPCC, 2014), was das Handlungserfordernis seitens der Raumplanung zunehmend dringlicher macht. Welche Rolle die Raumplanungsforschung und -praxis im Umgang mit extremen Starkregenereignissen jedoch einnehmen kann und sollte, wurde bisher nicht abschließend diskutiert.

Das Studierendenprojekt A11 soll einen Beitrag zur aktuellen Debatte über Kompetenzen und Restriktionen der Raumplanung im Umgang mit Starkregenereignissen leisten. Für die Kleinstadt Olfen (Kreis Coesfeld, NRW), die in der Vergangenheit schwere Schäden durch Extremwetterereignisse erlebte, sollen Erkenntnisse aus den vergangenen Ereignissen generiert und vor dem Hintergrund von gewonnenem Grundlagenwissen und aktuellen Forschungs­projekten reflektiert werden. Ziel ist es, Lessons to be Learned aus vergangenen Ereignissen zu identifizieren und Handlungsmöglichkeiten der Raumplanung aufzuzeigen.

Betreuung: Hanna Schmitt (IRPUD)
Beratung: Christopher Schmalenbeck (extern)

Von wandernden Bäumen zu reiner Luft: Wie kann (temporäres) Grün die Luftqualität in Bottrop verbessern?

Veranstaltung im LSF

Städte werden fortlaufend vor Herausforderungen gestellt, mit denen sie umgehen müssen um den in ihnen lebenden Menschen ein gesundes Umfeld bieten zu können. Zu diesen Herausforderungen zählt auch die Luft­verschmutzung, die, trotz der in den letzten 50 Jahren erzielten Erfolge auf diesem Gebiet, weiterhin die wichtigste Umweltgefahr für die menschliche Gesund­heit darstellt.

Mit den Möglichkeiten die Luftqualität in europäischen Städten zu verbessern beschäftigt sich das durch die EU geförderte Forschungs­projekt iSCAPE (Improving the Smart Control of Air Pollution in Europe). Im Rahmen des Projekts werden in sechs Fallstudienstädten (Dublin, Guilford, Vantaa, Hasselt, Bologna/ Lazzaretto und Bottrop) verschiedene Ansätze auf ihre Wirksamkeit getestet und eine integrierte Strategie zur Kontrolle der Luftqualität in europäischen Städten entwickelt.

In diesem Zusammenhang soll in der deutschen Fallstudienstadt Bottrop ein Reallabor durchgeführt werden, das die Planung und Durchführung einer „Wanderbaumallee“ begleiten soll. Wanderbäume sind mobile Bäume, die die Straßen der Stadt temporär begrünen und es ermöglichen die Vor- und Nachteile einer dauerhaften Begrünung für die Bürgerinnen und Bürger vorab erfahrbar zu machen. Dies beinhaltet im Rahmen des Projekts vor allem die Auswirkungen der Bäume auf die lokale Luftqualität.

Das F-Projekt 09 soll die Durchführung des Reallabors in Bottrop ab Herbst 2017 wissenschaftlich begleiten und die Stadt Bottrop bei der Durchführung von Bürger-Veranstaltungen und der Planung und Durchführung der Wanderbaum-Aktion unterstützen. Zudem sollen die realen Auswirkungen der Wanderbäume auf die lokale Luftqualität mit Hilfe von Messgeräten untersucht werden.

Um von den Erfahrungen des bereits seit 1992 laufenden Wanderbaumallee-Projekts des Green City e.V. in München zu profitieren, ist eine Exkursion nach München angedacht, die voraussichtlich in der November-Exkursionswoche (20.-24. November 2017) stattfinden soll. Für die Reise ist mit Kosten von ca. 300€ zu rechnen, wobei dir Kosten abhängig von der gewählten Unterkunft sind.

Weitere Informationen zum iSCAPE-Projekt: www.iscapeproject.eu

Betreuung: Christina Gollmann (IRPUD)
Beratung: Carina Christian (extern)

Wintersemester 2017/18

Umgang mit Extremwetterereignissen in der Raumplanung

Veranstaltung im LSF

Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren zu enormen Schäden in deutschen Städten geführt. Allein das Starkregenereignis Quintia, das im Sommer 2014 die Straßen der historischen Altstadt Münster (NRW) überflutete, richtete Schäden in Millionenhöhe an. Die Raumplanung, die durch ihre Entscheidungen zur Flächennutzung die räumliche Verteilung von Schadenspotenzialen bestimmt, befindet sich derzeit noch ganz am Anfang der Auseinandersetzung mit solchen Extremwetterereignissen. Aufgrund des Klimawandels wird die Eintrittshäufigkeit und Intensität extremer Starkregenereignisse in Zukunft voraussichtlich weiter zunehmen (IPCC, 2014), was das Handlungserfordernis seitens der Raumplanung zunehmend dringlicher macht. Welche Rolle die Raumplanungsforschung und -praxis im Umgang mit extremen Starkregenereignissen jedoch einnehmen kann und sollte, wurde bisher nicht abschließend diskutiert.

Das Studierendenprojekt A11 soll einen Beitrag zur aktuellen Debatte über Kompetenzen und Restriktionen der Raumplanung im Umgang mit Starkregenereignissen leisten. Für die Kleinstadt Olfen (Kreis Coesfeld, NRW), die in der Vergangenheit schwere Schäden durch Extremwetterereignisse erlebte, sollen Erkenntnisse aus den vergangenen Ereignissen generiert und vor dem Hintergrund von gewonnenem Grundlagenwissen und aktuellen Forschungs­projekten reflektiert werden. Ziel ist es, Lessons to be Learned aus vergangenen Ereignissen zu identifizieren und Handlungsmöglichkeiten der Raumplanung aufzuzeigen.

Betreuung: Hanna Schmitt (IRPUD)
Beratung: Christopher Schmalenbeck (extern)

Von wandernden Bäumen zu reiner Luft: Wie kann (temporäres) Grün die Luftqualität in Bottrop verbessern?

Veranstaltung im LSF

Städte werden fortlaufend vor Herausforderungen gestellt, mit denen sie umgehen müssen um den in ihnen lebenden Menschen ein gesundes Umfeld bieten zu können. Zu diesen Herausforderungen zählt auch die Luft­verschmutzung, die, trotz der in den letzten 50 Jahren erzielten Erfolge auf diesem Gebiet, weiterhin die wichtigste Umweltgefahr für die menschliche Gesund­heit darstellt.

Mit den Möglichkeiten die Luftqualität in europäischen Städten zu verbessern beschäftigt sich das durch die EU geförderte Forschungs­projekt iSCAPE (Improving the Smart Control of Air Pollution in Europe). Im Rahmen des Projekts werden in sechs Fallstudienstädten (Dublin, Guilford, Vantaa, Hasselt, Bologna/ Lazzaretto und Bottrop) verschiedene Ansätze auf ihre Wirksamkeit getestet und eine integrierte Strategie zur Kontrolle der Luftqualität in europäischen Städten entwickelt.

In diesem Zusammenhang soll in der deutschen Fallstudienstadt Bottrop ein Reallabor durchgeführt werden, das die Planung und Durchführung einer „Wanderbaumallee“ begleiten soll. Wanderbäume sind mobile Bäume, die die Straßen der Stadt temporär begrünen und es ermöglichen die Vor- und Nachteile einer dauerhaften Begrünung für die Bürgerinnen und Bürger vorab erfahrbar zu machen. Dies beinhaltet im Rahmen des Projekts vor allem die Auswirkungen der Bäume auf die lokale Luftqualität.

Das F-Projekt 09 soll die Durchführung des Reallabors in Bottrop ab Herbst 2017 wissenschaftlich begleiten und die Stadt Bottrop bei der Durchführung von Bürger-Veranstaltungen und der Planung und Durchführung der Wanderbaum-Aktion unterstützen. Zudem sollen die realen Auswirkungen der Wanderbäume auf die lokale Luftqualität mit Hilfe von Messgeräten untersucht werden.

Um von den Erfahrungen des bereits seit 1992 laufenden Wanderbaumallee-Projekts des Green City e.V. in München zu profitieren, ist eine Exkursion nach München angedacht, die voraussichtlich in der November-Exkursionswoche (20.-24. November 2017) stattfinden soll. Für die Reise ist mit Kosten von ca. 300€ zu rechnen, wobei dir Kosten abhängig von der gewählten Unterkunft sind.

Weitere Informationen zum iSCAPE-Projekt: www.iscapeproject.eu

Betreuung: Nadine Mägdefrau (IRPUD)
Beratung: Carina Christian (extern)