Wintersemester 2023/2024
Grün4KRITIS - Wie können grüne Infrastrukturen die Resilienz kritischer Infrastrukturen steigern?
Der Regionalverband Ruhr (RVR) strebt mithilfe seiner "Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr" (SGI) an, die Metropole Ruhr zur führenden grünen Industrieregion weltweit zu entwickeln. Dies soll durch einen partizipativen Prozess geschehen, der innovative Lösungen für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel, Wachstums- und Schrumpfungsprozesse, Flächenverbrauch, Artenschwund und zirkuläres Wirtschaften hervorbringt. In diesem Zusammenhang besteht jedoch speziell im wirtschaftlichen Bereich Akzeptanzprobleme.
Es mangelt an Wissen, wie die Grüne Infrastruktur (GI) dazu beitragen kann, die Resilienz der "Kritischen Infrastrukturen" (KRITIS) zu stärken. KRITIS sind Infrastrukturen, die für die Funktionsfähigkeit einer Region von hoher Bedeutung sind und deren Ausfall nachhaltige Störungen im Gesamtsystem verursachen kann. Die Bundesregierung hat bereits 2009 eine KRITIS-Strategie verabschiedet, die den Schutz dieser Infrastrukturen als zentrale Aufgabe betont.
Die EU betont in ihrer kürzlich beschlossenen CER-Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen die steigende Bedeutung der gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Infrastrukturen und Sektoren sowie die erhöhten Risiken durch terroristische Bedrohungen, Naturkatastrophen und den Klimawandel. Die Richtlinie fordert die Umsetzung von Resilienzplänen, um auf mögliche Ausfälle vorbereitet zu sein.
GI spielt hier eine wichtige Rolle, da sie durch ihre Retentionswirkung vor Starkregen Schutz vor Oberflächenabfluss bietet und damit Verkehrswege, Trinkwassergewinnung und Stromnetze schützt. Die stadtklimatische Ausgleichsfunktion von GI ist besonders für soziale Infrastrukturen relevant, in denen vulnerable Bevölkerungsgruppen sind. Sowohl die Bundesregierung als auch die EU betonen die Bedeutung von GI für die Resilienz.
Das Verbandsgebiet des RVR ist aufgrund seiner raumstrukturellen Vielfalt gut geeignet, diese Fragestellungen zu erforschen. Er verfügt über Zugang zu GI-Elementen und hat starke Planungs- und Legitimationskompetenzen. Die GI trägt nicht nur zur Vermeidung von Funktionsverlusten in verschiedenen Sektoren bei, sondern unterstützt auch wirtschaftliche Funktionen, wie die Aufrechterhaltung von Lieferketten. Angesichts des zunehmenden Klimawandels wird die Schutzfunktion von GI immer wichtiger und trägt zur Resilienzsteigerung der Metropole Ruhr bei.
Das Masterprojekt soll in Kleingruppen der Schließung der angesprochenen Wissenslücken beitragen. Mögliche zu bearbeitende Themen könnten sich unter anderem befassen mit…
- …der Ermittlung von regionalen Klimawirkfolgen aufgrund von Hitze und Starkregen
- …der Anpassung bestehender Kaskadenketten kritischer Infrastrukturen für regionale Wirkungszusammenhänge in den Sektoren Verkehr und Gesundheit
- …der Ermittlung von Anknüpfungspunkten für die Unterbrechung von Kaskadenketten durch regional bedeutsame Grüne Infrastrukturen bzw. deren Erweiterung
Die Ergebnisse des M-Projekts sollen in ein laufendes EU-Forschungsprojekt mit dem Ziel der Qualifizierung der „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr integriert werden, so dass die Ergebnisse des M-Projekts einen unmittelbaren Anwendungsbezug haben und das Projekt auf die Unterstützung des RVR setzen kann. Zugleich ist so der Zugang zu Akteuren und Date
Termine: Montag, 16.10.2023 bis 29.01.2024 , 08:30 bis 11:45 Uhr, wöchentlich
Mittwoch, 18.10.2023 bis 31.01.2024 , 08:30 bis 11:45 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: Prof. Dr. Stefan Greiving, Dr. rer. pol. Johannes Lückenkötter, M. Sc. Philip Marcello Kruse