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Fakultät Raumplanung
Laufende Bachelor-Studienprojekte

Sommersemester 2023

Klimawandel in der Planung - Umgang mit Starkregenereignissen

Die Klimakrise verschärft sich weltweit, und die Auswirkungen werden inzwischen auch in Deutschland wahrgenommen. Daraus ergeben sich für die Raumplanung vielfältige neue Fragestellungen. Die sich wandelnden meteorologischen Bedingungen verstärken zum Beispiel die von Extremwetterereignissen ausgehenden Risiken. Die Flutkatastrophe, die sich im vergangenen Jahr im Juli ereignet hat und unter Anderem in Euskirchen, Bad Münstereifel und auch Hagen enorme Schäden verursachte, hat das Bewusstsein für die Ver­wund­bar­keit von Städten gegenüber Naturkatastrophen nochmal gesteigert. Diese durch Starkregen ausgelösten Hochwasser haben allein in Deutschland über 180 Menschenleben gekostet und geschätzte Schäden in Höhe von 33 Milliarden Euro verursacht. Zwar kann eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und dieser Flutkatastrophe nicht eindeutig nachgewiesen werden, jedoch gilt es als gesichert, dass die Anzahl der Extremwetterereignisse zugenommen hat und in Folge des voranschreitenden Klimawandels in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Dies wirft die Frage auf, ob unsere Städte, in denen sich eine Vielzahl an Schutzgütern und verwundbaren Nutzungen räumlich stark konzentrieren, ausreichend auf eine höhere Anzahl von intensiveren Extremwetterereignissen vorbereitet sind.

In diesem A-Projekt soll der Fokus auf dem planerischen Umgang mit Starkregenereignissen liegen. Über die Gestaltung von Freiräumen und Gebäuden, die Steuerung der Nutzung von bestimmten Flächen, dem Versiegeln oder Entsiegeln von Böden, dem implementieren organisatorischer oder technischer Sicherheitslösungen und vielen weiteren alltäglichen Fragen der Planung kann Einfluss auf den Verlauf eines Starkregenereignisses genommen werden. Nach einer grundlegenden theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik soll eine praktische, im realen Raum ansetzende Analyse durchgeführt werden. Mögliche Schwerpunkte können sein:

-Bestehende Konzepte, Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Starkregenrisiken, damit einhergehend die Analyse von Best-Practice-Beispielen

-Aufarbeitung vergangener Starkregenereignisse

-Untersuchung des Starkregenrisikos für einen konkreten Untersuchungsraum

Termine: Montag, 03.04.2023 bis 10.07.2023, 12:30 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Donnerstag, 06.04.2023 bis 13.07.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M.Sc. Marius Ehrmann (IRPUD)

Leben vor, während und nach Corona – der Einfluss von Lockdownregeln auf den Alltag marginalisierter Gruppen im Ruhrgebiet

Die Pandemie hat das Leben aller gesellschaftlichen Gruppen in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht beeinträchtigt – manche jedoch mehr als andere. So kam es zu Einbußen im Niedriglohnsektor und vor allem Hilfskräfte wurden in den besonders stark vom Lockdown betroffenen Berufsgruppen arbeitslos. Berufsbranche und sozioökonomische Faktoren sind zudem ausschlaggebend dafür, wie beengt Wohnverhältnisse sind und welche Möglichkeiten zum Homeoffice vorhanden sind. Zudem verdeutlichen die Auswirkungen der Corona-Pandemie Ungleichheiten zwischen Geschlechtern. Mehr als drei Viertel der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesund­heit weiblich. Hierbei handelt es sich zudem um Berufe mit hohem Infektionsrisiko. Wegfallende Kinderbetreuung und unbezahlte Care-Arbeit belasten zusätzlich.

Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass marginalisierte Gruppen am stärksten unter der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung gelitten haben. Das F-Projekt hat zum Ziel tiefergehendes Verständnis dafür zu entwickeln, auf welche komplexe Weise die Einschränkungen sich auf die Existenzgrundlagen, Mobilität und Teilhabe marginalisierter Gruppen vor, während und „nach“ der Pandemie ausgewirkt haben und welche ausgleichenden Möglichkeiten gleichzeitig durch virtuelle Technologien geschaffen wurden. Hierfür sollen Haushaltsmerkmale wie das Einkommen, das Verhältnis von Angehörigen zu Einkommensbeziehenden, die Wohnlage, Menschen mit Behinderungen, Migrationshintergrund, Alters- und Geschlechtsdemografie und die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel betrachtet werden. In narrativen biografischen Interviews und durch gemeinsame Kartierung werden Aktivitäts- und Mobilitätsmuster entwickelt, um die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie zu untersuchen.

Das Projekt findet in deutscher Sprache statt, weitere Sprachkenntnisse, insbesondere gute Englischkenntnisse, sind von Vorteil. Aufgrund von weiteren parallellaufenden internationalen Forschungsaktivitäten zum gleichen Thema, ist im zweiten Semester ein Austausch mit Studierenden und Forschenden der University of Cape Town und University of Bellville, Südafrika und der Universidade Federal do ABC, São Paulo, Brasilien denkbar, um sich über länderspezifische Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen.

 

Termine: Dienstag, 04.04.2023 bis 11.07.2023, 14:00 - 18:00 Uhr, wöchentlich
Freitag, 07.04.2023 bis 14.07.2023, 09:00 - 15:00 Uhr, wöchentlich
Ort: GB III, R 101
Weitere Informationen: Veranstaltung im LSF
Betreuung: M. Sc. Tanja Schnittfinke (IRPUD), Dr. Dipl.-Ing Wolfgang Scholz (IRPUD), M. Sc. Gerwinat Verena