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Fakultät Raumplanung

MiTra-WA: Feldarbeit in Sierra Leone mit anschließendem Jahrestreffen des Konsortiums in Ghana

© IRPUD​/​TU Dortmund

Das Projekt MiTra-WA (Migration and Translocality in West Africa) untersucht ländlich-urbane Verbindungen und (zirkuläre) Wanderungsbewegungen entlang dieser Korridore im Kontext des Klimawandels in Westafrika. Gemeinsam mit der Universität Passau, der University of Ghana, der Université de Ouagadougou (Burkina Faso), der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (Ghana) und der University of Ibadan (Nigeria) führen Wissenschaftler der Fachgebiete IRPUD und IPS der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund mehrere Fallstudien durch, die sich mit den Auswirkungen der Translokalität auf Landwirtschaft, Wohnen, Verkehr, Ernährungssicherheit usw. befassen. Das Projekt läuft von 2021 bis 2024 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des West African Science Centre for Climate and Adapted Land Use (WASCAL) gefördert. WASCAL ist eine gemeinsame Forschungs- und Lehrinitiative des BMBF und westafrikanischer Länder.

© Philip Marcello Kruse​/​IRPUD

Das Dortmunder Team arbeitet an einer Fallstudie, die die Auswirkungen von Bürgerkrieg und Post-Konflikt-Migration auf translokale Verbindungen und Land-Stadt Migration in Sierra Leone untersucht. Im Anschluss an eine abgeschlossene bi-lokale Haushaltsbefragung in den Herkunfts- und Zielgebieten der Migranten reiste das Team Anfang März für eine Woche Feldarbeit nach Freetown. Während die Tage in der Hauptstadt Sierra Leones genutzt wurden, um wichtige politische Akteure für weitere Fokusgruppendiskussionen im letzten Projektjahr zu erreichen, lag der Schwerpunkt anschließend auf der Befragung von Vertretern der Herkunftsdörfer, in denen der erste Teil der Haushaltserhebung durchgeführt worden war. Diese Interviews wurden während eines dreitägigen Aufenthalts im ländlichen Tonkolili-Distrikt in der Nordprovinz des Landes durchgeführt. Die Chiefdoms in dieser Region weisen eine der höchsten Abwanderungsraten des Landes auf. In den Chiefdoms Yoni und Kholifa Mabang ist die Abwanderung in Richtung des drei bis vier Autostunden entfernten Freetown besonders hoch. Die Befragten schilderten sehr offen, welche Chancen und Risiken sich für die im Dorf zurückbleibenden Teile des Haushalts ergeben, wenn ein Mitglied in eine der größeren Städte abwandert. Diese Regelung kann zwar die Ernährungssicherheit während der Regenzeit verbessern, birgt aber auch große Gefahren für die Landwirtschaft und die familiären Beziehungen. Das Dortmunder Team und seine internationalen Partner werden diese Fragen in den verbleibenden Monaten des Forschungsprojekts noch eingehender untersuchen.

© Philip Marcello Kruse​/​IRPUD
© Philip Marcello Kruse​/​IRPUD

Der Beginn des jährlichen Treffens des MiTra-WA-Konsortiums fiel mit dem Ende der Feldarbeit in Sierra Leone zusammen. Aus diesem Grund reiste das Team weiter nach Ghana, wo das Treffen an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology in Kumas im Herzen der ghanaischen Ashanti Region stattfand. Dieser zweitägige Workshop bot eine gute Gelegenheit, den Fortschritt der Arbeit der einzelnen Partner zu präsentieren, Probleme auf dem Weg zum Projektabschluss zu erörtern und zu überlegen, wie die anstehenden Aufgaben im letzten Jahr des Forschungsprojekts am besten angegangen werden können. An dem Treffen nahm auch der zuständige Projektleiter von WASCAL teil, der einen tieferen Einblick in die Art der von der Förderorganisation erwarteten Ergebnisse gab - eine ausgezeichnete Gelegenheit, um einen erfolgreichen Abschluss des MiTra-WA-Projekts zu gewährleisten.

Weitere Informationen zum Projekt können hier gefunden werden.

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